Arthur Bill

(1916 – 2011)

Peter Bieder

(1939 – 2008)


 

 Aufnahme in die Swiss Supply Chain Hall of Fame

vom 26. September 2023

 


 

Die Idee zur Rettungskette Schweiz kam Arthur Bill, dem Delegierten für Katastrophenhilfe im

Ausland, während einer Soforthilfeaktion in Süditalien. Zusammen mit Peter Bieder, dem damaligen

Direktor des Bundesamtes für Luftschutztruppen der Schweizer Armee, wurde ein Instrument

entwickelt, das alle für eine erfolgreiche Rettungsaktion notwendigen Glieder vereinigt: Namentlich

die Ortung, Rettung (Bergung), Notmedizin (Versorgung), Materiallogistik und Transportlogistik, d.h.

Logistik/Supply Chain in allen Facetten.

 

Gemeinsam wurden zentrale Grundsteine zur terminlich häufig dringlichsten Logistik im schwierigsten Umfeld von der Schweiz für die Welt geschaffen und dadurch viele Leben gerettet.

 

 

Arthur Bill (1916 – 2011) war nach der Ausbildung zum Primarlehrer von 1937 bis 1947 im bernischen Schuldienst tätig. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs liess er sich zum Militärpiloten ausbilden und war später Oberst im Generalstab sowie Unterstabschef der Luftwaffe. Seit 1947 engagierte sich Arthur Bill für verschiedene Kinder- und Sozialorganisationen. 1972 wurde er vom Schweizerischen Bundesrat zum ersten Delegierten für Katastrophenhilfe im Ausland ernannt. Innert kurzer Zeit baute er ein Freiwilligenkorps auf und leitete dessen erste Einsätze in Südeuropa, Afrika, Asien sowie Mittel- und Südamerika. Bis 1981 war Arthur Bill zudem Chef der Abteilung für humanitäre Hilfe der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe (DEH, heute: DEZA). Nach seiner Pensionierung übernahm er ehrenamtliche Aufgaben in nationalen und internationalen humanitären Organisationen, etwa für das Katastrophenhilfskorps oder als Sonderbeauftragter des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und im Rahmen der friedenserhaltenden Operationen der Vereinten Nationen.

 

Während der Zeit als Direktor des Bundesamtes für Luftschutztruppen (heute Rettungstruppen) und Waffenchef vom 1. Januar 1988 bis 31. Dezember 1995 prägte Peter Bieder (1939 – 2008) unsere heutigen Rettungstruppen massgeblich. Er hat die Rettungstruppen zu einer schlagkräftigen Truppe gemacht, welche sich in vielen Einsätzen im In- und Ausland bewährt hat. Brigadier Peter Bieder hatte sich mit sehr grossem Engagement für die Luftschutztruppen eingesetzt. Er war ein Waffenchef und Berufsoffizier, der vorbildlich führte, begeisternd ausbildete sowie auch als Erzieher stets den Menschen ins Zentrum stellte. Es ist Peter Bieder einzigartig gelungen, das Fundament für die heutigen Rettungstruppen aufzubauen. Seinem Engagement für die Mithilfe im Aufbau der Rettungskette Schweiz mit den Angehörigen der Luftschutz/ Rettungstruppen als Retter im Ausland war immens und unermüdlich. Aufgrund seiner enormen Erfahrung wurde er im Jahre 2004 in die ausser-parlamentarische Kommission für militärische Einsätze zur internationalen Friedensforderung gewählt. Dieses Gremium berät das Aussen– und Verteidigungsdepartement in der Entscheidungsfindung für internationale Einsätze. Peter Bieder ist während einer humanitären Mission verstorben.

  

Die Würdigung und Aufnahme von Arthur Bill und Peter Bieder fand im feierlichen Rahmen am Dienstag, 26. September 2023, im Campussaal in Brugg-Windisch statt.